Trinkwasser ist Wasser, das für den menschlichen Konsum geeignet ist und die Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllt. Es ist frei von Schadstoffen und Krankheitserregern und hat einen angenehmen Geschmack und Geruch.
Trinkwasserhygiene ist die Überwachung und Pflege der Qualität von Trinkwasser, um sicherzustellen, dass es frei von Krankheitserregern und Schadstoffen ist und sicher zu trinken ist. Dies beinhaltet regelmäßige Tests und Reinigung der Wasserversorgungsanlagen und -leitungen, sowie die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und Standards. Entspricht die Trinkwasserverrohrung nicht dem anerkannten Regeln der Technik, so muss diese verbessert oder ausgetauscht werden.
Stagnierendes Wasser
Stagnierendes Wasser in Trinkwasserinstallationen bezieht sich auf Wasser, das sich in einem Bereich der Installation sammelt und nicht regelmäßig fließt. Stagnierendes Wasser kann in Trinkwasserleitungen, Wasserbehältern oder anderen Teilen der Installation vorkommen.
Stagnierendes Wasser in Trinkwasserinstallationen kann ein Problem darstellen, da es eine ideale Umgebung für die Vermehrung von Bakterien und anderen Mikroorganismen bietet. Dies kann dazu führen, dass das Wasser kontaminiert wird und für den Menschen ungenießbar wird. Stagnierendes Wasser kann auch zu Rost und anderen Schäden an den Leitungen und Geräten führen.
Um stagnierendes Wasser in Trinkwasserinstallationen zu vermeiden, ist es wichtig, dass das Wasser regelmäßig fließt und dass die Installationen richtig gewartet und gereinigt werden. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Kontamination und Schäden zu verringern. Es ist auch wichtig, dass alle Geräte und Leitungen, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, regelmäßig überprüft und gewartet werden, um sicherzustellen, dass sie in einwandfreiem Zustand sind und dass keine Beschädigungen oder Verunreinigungen vorliegen.
Regelmäßiges Fließen des Wassers
Stagnierendes Wasser kann vermieden werden, indem dafür gesorgt wird, dass das Wasser regelmäßig fließt, zum Beispiel durch das regelmäßige Benutzen von Armaturen und die Installation automatischer Spüleinrichtungen.
Überwachung / Beprobung des Trinkwassers
Die Überwachung von Trinkwasser ist wichtig, um sicherzustellen, dass es frei von mikrobiologischen und chemischen Kontaminationen ist und dass es den geltenden Qualitätsstandards entspricht. Eine Kontamination des Trinkwassers kann dazu führen, dass das Wasser für den Menschen ungenießbar wird und dass es gesundheitliche Probleme verursachen kann. Die Überwachung von Trinkwasser hilft auch, das Risiko von Krankheitsausbrüchen zu verringern, die durch kontaminiertes Trinkwasser verursacht werden können.
Mikrobiologische Untersuchung von Trinkwasser
Das Trinkwasser wird mikrobiologisch untersucht, um sicherzustellen, dass es sicher zu trinken ist und die geltenden Qualitätsstandards erfüllt. Die Überwachung von Trinkwasser umfasst normalerweise die Überprüfung auf verschiedene Bakterienarten und andere Mikroorganismen, die im Wasser vorkommen können.
Die mikrobiologische Untersuchung des Trinkwassers kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, zum Beispiel mithilfe von Laboruntersuchungen oder mithilfe von Sensoren oder Testkits, die direkt vor Ort verwendet werden können. Die Art der Untersuchung hängt von den Anforderungen der jeweiligen Regelungen und den spezifischen Bedürfnissen der Wasserversorgungseinrichtung ab.
Coliforme Keime
Coliforme Keime sind Bakterien, die in der Natur häufig vorkommen und sich im Darm von Säugetieren und Vögeln befinden. Sie können auch in pflanzlichem Material und im Boden vorkommen. Coliforme Keime sind in der Regel nicht gefährlich für den Menschen, aber ihre Anwesenheit im Trinkwasser kann ein Anzeichen dafür sein, dass das Wasser möglicherweise mit anderen pathogenen Bakterien, Viren oder Parasiten kontaminiert ist. Diese können für den Menschen gefährlich werden, wenn sie insbesondere bei geschwächter Immunität eingenommen werden.
Escherichia coli
Escherichia coli (E. coli) ist eine Bakterienart, die im Darm von Säugetieren und Vögeln vorkommt. E. coli gehört zur Familie der Coliformen Bakterien und ist eine der häufigsten Bakterien, die in Trinkwasser gefunden werden. In der Regel sind E. coli-Bakterien nicht gefährlich und sind sogar ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Darmflora. Es gibt jedoch bestimmte Stämme von E. coli, die für den Menschen gefährlich sein können, insbesondere wenn sie im Trinkwasser vorhanden sind. Der Grenzwert bei einer Trinkwasserprobe liegt in Deutschland bei 0 KBE/100ml. Es dürfen somit keine Bakterien der Art E. coli im Trinkwasser festgestellt werden.
Legionellen
Legionellen vermehren sich in warmen Wasser, insbesondere in Systemen bei denen das warme Wasser eine Wassertemperatur von dauerhaft (ca.) 30-50°C aufweist. Problematisch ist mit Legionellen belastetes Trinkwasser vor allem wenn es als Aerosol austritt, wie zum Beispiel in Duschen oder ähnlichen Sprüharmaturen. Beim Konsum von Trinkwasser ist die Belastung mit Legionellen zu vernachlässigen.
Die Überwachung von Legionellen im Trinkwasser ist wichtig, da diese Bakterien beim Menschen Lungenentzündungen verursachen können, insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder anderen Gesundheitsproblemen. In vielen Ländern gibt es Regelungen, die festlegen, wie häufig Legionellen im Trinkwasser überprüft werden müssen und welche Höchstwerte für ihre Anwesenheit gelten. Ab einem bestimmten Grenzwert gibt es zum Beispiel in Deutschland sofortige Benutzungsverbote für Duschen.
Chemische Verunreinigung des Trinkwassers
Neben den genannten mikrobiologischen Parametern können auch chemische Bestandteile das Trinkwasser negativ beeinflussen. Dies sind zum Beispiel die Metalle Blei, Eisen oder Nickel.
Metalle können auf verschiedene Weise in das Trinkwasser gelangen. Einige der häufigsten Quellen für metallische Belastungen im Trinkwasser sind:
- Korrosion von Rohrleitungen: Wenn das Trinkwasser durch alte oder korrodierte Rohrleitungen fließt, können sich Metalle wie Blei, Kupfer und Zink aus den Rohren lösen und in das Wasser gelangen.
- Natürliche Quellen: Einige Metalle, wie beispielsweise Eisen und Mangan, kommen natürlicherweise in Böden und Gesteinen vor. Wenn Grundwasserquellen diese Böden und Gesteine durchlaufen, können diese Metalle in das Wasser gelangen.
- Industrielle Verschmutzung: Einige Industrien setzen Metalle in ihren Produktionsprozessen ein, und diese Metalle können in das Wasser freigesetzt werden, das für den industriellen Gebrauch verwendet wird. Wenn das Abwasser nicht ordnungsgemäß behandelt wird, können die Metalle in die Umwelt gelangen und Trinkwasserquellen kontaminieren.
- Haushaltsquellen: Haushaltsgegenstände wie Armaturen, Entnahmeventile („Wasserhahn“) und Kessel können Metalle enthalten, die im Laufe der Zeit in das Wasser gelangen können.
Um die Belastung durch Metalle im Trinkwasser zu reduzieren, sind eine effektive Wasseraufbereitung, regelmäßige Überwachung der Wasserqualität sowie eine Sanierung von veralteten oder korrodierten Wasserleitungen und Armaturen notwendig.