Das Wort „Atramentieren“ bezieht sich auf einen Prozess zur Oberflächenbehandlung von Metallen, insbesondere von Eisen und Stahl. Dabei wird eine schwarze oder graue Schutzschicht auf der Oberfläche des Metalls erzeugt, um es vor Korrosion und Oxidation zu schützen. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „atramentum“ ab, was „Tinte“ bedeutet.
Beim Atramentieren wird das Metall in eine Lösung getaucht, die Tannin und Eisensalze wie Eisen(II)-sulfat enthält. Durch chemische Reaktionen bildet sich eine dünne Schicht aus Eisen(II)-tannat, die auf der Oberfläche des Metalls haftet und als Korrosionsschutz dient. Der Farbton der entstandenen Schicht variiert je nach Zusammensetzung der Lösung und kann von grau bis schwarz reichen.
Das Atramentieren wird oft in der Metallverarbeitung eingesetzt, um Bauteile wie Schrauben, Bolzen oder Muttern zu schützen. Es wird auch in der Schmuckherstellung und der Waffentechnik verwendet, um Oberflächen zu veredeln oder gegen Rost zu schützen. Das Verfahren ist jedoch weniger verbreitet als andere Oberflächenbehandlungen wie Verzinken oder Eloxieren, da die Schutzschicht relativ dünn ist und daher eine begrenzte Korrosionsschutzwirkung hat.