Der Cremona-Plan ist ein grafisches Verfahren zur Bestimmung der Kräfte in den Stäben eines statisch bestimmten Fachwerks. Das Verfahren wurde nach dem italienischen Mathematiker Luigi Cremona benannt, der es im späten 19. Jahrhundert entwickelte.
Das Verfahren basiert auf der Methode der geschlossenen Kraftecken, die für jeden Knoten im Fachwerk gezeichnet werden. Diese geschlossenen Kraftecken stellen die statische Gleichgewichtsbedingungen für den Knoten dar, und aus ihnen können die unbekannten Stabkräfte durch geometrische Konstruktionen abgeleitet werden.
Der Cremona-Plan selbst ist dann eine Zusammenfassung der geschlossenen Kraftecken für alle Knoten des Fachwerks, die in einer gemeinsamen Zeichnung dargestellt werden. Durch die Analyse des Cremona-Plans können alle Stabkräfte im Fachwerk bestimmt werden.
Das Cremona-Verfahren ist ein nützliches Werkzeug in der Strukturmechanik und insbesondere für die Analyse von Fachwerken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich nur auf statisch bestimmte Fachwerke anwenden lässt, bei denen alle Stabkräfte durch die Geometrie des Fachwerks eindeutig bestimmt werden können.