Eine Gaslöschanlage ist ein spezielles Brandschutzsystem, das Gas anstelle von Wasser, Schaum oder chemischen Pulvern zur Brandbekämpfung verwendet. Diese Systeme sind besonders geeignet für den Einsatz in sensiblen Bereichen, in denen Wasser oder herkömmliche Löschmittel Schäden an Ausrüstung oder Materialien verursachen könnten oder wenn ein schneller, rückstandsfreier Löscheffekt erforderlich ist. Gaslöschanlagen werden häufig in Rechenzentren, Archiven, Serverräumen, Schaltanlagen und anderen kritischen Einrichtungen eingesetzt.
Es gibt verschiedene Gase, die zum Löschen verwendet werden, und sie können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: Inertgase und chemische Löschgase.
Inertgase: Diese Gase wirken, indem sie den Sauerstoffgehalt in der Umgebung reduzieren und so die Verbrennung stoppen. Sie sind im Allgemeinen umweltfreundlich und sicher für den Menschen. Zu den gängigsten Inertgasen gehören:
- a. Stickstoff (N2)
- b. Argon (Ar)
- c. Inergen (ein Gemisch aus Stickstoff, Argon und Kohlendioxid)
- d. IG-541 (auch bekannt als Argonite, ein Gemisch aus Stickstoff, Argon und Kohlendioxid)
Chemische Löschgase: Diese Gase löschen das Feuer durch chemische Reaktionen, die die Verbrennung unterbrechen. Einige chemische Löschgase können Umwelt- oder Gesundheitsrisiken bergen und sind in einigen Ländern möglicherweise eingeschränkt oder verboten. Zu den gebräuchlichen chemischen Löschgasen gehören:
- a. Halon 1301 (Bromotrifluormethan, in vielen Ländern aufgrund von Ozonabbau verboten)
- b. FM-200 (Heptafluorpropan, ein häufiger Ersatz für Halon 1301)
- c. NOVEC 1230 (ein fluoriertes Keton, das als umweltfreundlicher Ersatz für Halon entwickelt wurde)
Gaslöschanlagen arbeiten in der Regel automatisch und werden durch Rauch- oder Wärmedetektoren ausgelöst. Sie können auch manuell aktiviert werden. Sobald das System ausgelöst wurde, wird das Löschgas über Düsen in den geschützten Bereich freigesetzt, um das Feuer schnell und effektiv zu löschen.