Eine Gefährdungsbeurteilung (GBU) im technischen Bereich ist ein systematisches Verfahren zur Identifizierung und Bewertung von Risiken, die von technischen Anlagen, Maschinen und anderen Geräten ausgehen können. Dabei werden mögliche Gefahrenquellen untersucht und die damit verbundenen Risiken für die Gesundheit und Sicherheit von Menschen und der Umwelt bewertet. Ziel der Gefährdungsbeurteilung ist es, Maßnahmen zu entwickeln, um die Risiken zu minimieren und die Sicherheit und Zuverlässigkeit technischer Anlagen zu gewährleisten. Die Gefährdungsbeurteilung ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes und der technischen Sicherheit.
Eine Gefährdungsbeurteilung umfasst normalerweise mehrere Schritte, wie z.B. die Identifizierung von Gefahrenquellen, die Bewertung des Risikos, die Entwicklung von Maßnahmen zur Risikominderung und die Überwachung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen.
Beispiele von Maßnahmen, die auf der Grundlage einer Gefährdungsbeurteilung ergriffen werden können:
- Bereitstellung von Schutzausrüstung
- Schulung der Mitarbeiter in sicheren Arbeitsmethoden
- Implementierung von Verfahren zur Vermeidung von Unfällen
- Änderungen an Arbeitsprozessen oder -umgebungen
- Einführung von technischen Sicherheitsmaßnahmen
- Erstellung von Notfallplänen
Indem man die Gefahren und Risiken identifiziert und gezielte Maßnahmen ergreift, kann man dazu beitragen, dass sich Menschen nicht verletzen und Unfälle verhindern.
GBU-Beispiel: Wartungsarbeiten an einer Lüftungsanlage
Eine Gefährdungsbeurteilung für Wartungsarbeiten an einer Lüftungsanlage kann eine Vielzahl von Gefahrenquellen identifizieren, die das Risiko von Verletzungen oder Unfällen erhöhen können. Einige Beispiele für solche Gefahrenquellen sind:
- Mechanische Gefahren, z.B. ungeschützte Rotoren und Antriebe, scharfe Kanten, ungesicherte Wartungsöffnungen, unzureichende Abdeckungen von beweglichen Teilen
- Elektrische Gefahren, z.B. unzureichende Isolation, ungeschützte Leitungen und Schaltungen, mangelhafte Erdung
- Chemische Gefahren, z.B. Ausgasungen von Chemikalien oder Reinigungsmitteln, die bei der Wartung verwendet werden
- Biologische Gefahren, z.B. Kontamination durch Viren, Bakterien oder Pilze, die sich in der Lüftungsanlage ansammeln können
- Arbeitsumgebungsbedingte Gefahren, z.B. beengte Arbeitsplätze, unzureichendes Licht, schlechte Belüftung, Lärm
- Gefahren durch Feuer, z.B. Mangel an Feuerlöschvorrichtungen oder unzureichende Brandschutzmaßnahmen