Die Infrarotheizung ist eine spezielle Art von Heizsystem, das Infrarotstrahlung nutzt, um Wärme zu erzeugen. Diese Heiztechnik funktioniert ähnlich wie die Sonnenstrahlen, die Wärme auf der Erdoberfläche erzeugen.
Infrarotstrahlung
Infrarotstrahlung ist ein Teil des elektromagnetischen Spektrums, das zwischen dem sichtbaren Licht und den Mikrowellen liegt. Es wird üblicherweise in drei verschiedene Bereiche unterteilt:
- Nahes Infrarot (NIR): Dieser Bereich liegt am nächsten am sichtbaren Lichtspektrum und hat Wellenlängen von etwa 780 nm bis 1,4 µm. Nahes Infrarot wird oft in Anwendungen wie Faseroptik und Fernsehfernbedienungen verwendet.
- Mittleres Infrarot (MIR): Dieser Bereich hat Wellenlängen von etwa 1,4 µm bis 8 µm. Die mittlere Infrarotstrahlung wird oft in Anwendungen wie Wärmebildkameras und thermischen Sensoren verwendet.
- Fernes Infrarot (FIR): Dieser Bereich hat Wellenlängen von etwa 8 µm bis 1 mm. Ferninfrarot wird oft in Anwendungen wie der Wärmebildgebung und in einigen Arten von Heizsystemen verwendet, einschließlich Infrarotheizungen.
Jeder dieser Bereiche hat spezifische Eigenschaften und Anwendungen, basierend auf den Wellenlängen der Infrarotstrahlung, die sie enthalten. Infrarotheizungen verwenden in der Regel ferne Infrarotstrahlung, da diese effektiv von Objekten absorbiert und in Wärme umgewandelt wird.
Funktion der Infrarotheizung:
Infrarotheizungen arbeiten auf Basis von Infrarotstrahlung, die beim Durchdringen von Luft nicht ihre Energie verliert, sondern erst beim Auftreffen auf feste Körper, wie Wände, Möbel und Personen, in Wärme umgewandelt wird. Diese Wärme wird dann an die Raumluft abgegeben und erhöht so die Raumtemperatur.
Vorteile der Infrarotheizung:
- Energieeffizienz: Infrarotheizungen haben eine hohe Energieeffizienz, da sie die Energie direkt in Wärme umwandeln, ohne dabei Wärme durch Leitungen oder Lüftungssysteme zu verlieren.
- Schnelle Wärme: Sie können sehr schnell Wärme erzeugen und diese direkt an Personen und Gegenstände im Raum abgeben. Daher eignen sie sich besonders gut für Räume, die schnell und effizient beheizt werden sollen.
- Geräuschlos und sauber: Infrarotheizungen arbeiten geräuschlos und emittieren keine schädlichen Abgase, was sie zu einer sauberen Heizoption macht.
- Gesundheitsvorteile: Im Gegensatz zu Konvektionsheizungen, die Staub und Allergene in die Luft blasen, verbreiten Infrarotheizungen keine Allergene und tragen zu einem gesünderen Raumklima bei.
Nachteile der Infrarotheizung:
- Hohe Anfangsinvestition: Infrarotheizungen können teuer in der Anschaffung sein, obwohl sie langfristig durch ihren geringen Energieverbrauch Geld sparen können.
- Abhängigkeit von Strom: Da Infrarotheizungen Strom benötigen, sind sie von der Stromversorgung abhängig. Bei Stromausfällen oder wenn der Strompreis stark steigt, kann dies zu Problemen führen.
Infrarotheizung und die Energiewende:
In Bezug auf die Energiewende und die Notwendigkeit, bald 65 Prozent regenerative Energien wie Strom aus Solarkraftwerken zu nutzen, könnte die Infrarotheizung eine praktikable Option sein. Da Infrarotheizungen Strom verwenden, könnten sie mit Solarstrom betrieben werden, was sie zu einer „grünen“ Heizoption macht. Daher könnten sie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung von Klimazielen leisten, indem sie den Verbrauch von fossilen Brennstoffen reduzieren.
Trotzdem ist zu bedenken, dass der Einsatz von Infrarotheizungen als Primärheizsystem in großem Maßstab einen erheblichen Anstieg des Strombedarfs bedeuten könnte. Dies könnte die Notwendigkeit der Expansion und des Ausbaus von erneuerbaren Energien und der Infrastruktur für deren Nutzung weiter verstärken.