Die Odorierung von Gasen bezeichnet das Hinzufügen von Duftstoffen zu ansonsten geruchsneutralen Gasen. Dieser Vorgang wird vor allem bei Erdgas und Flüssiggas (Propan, Butan) angewendet, die normalerweise geruchsneutral sind.
Der Hauptzweck der Odorierung besteht darin, Gaskonzentrationen in der Luft erkennbar zu machen und so eine Warnung vor möglichen Leckagen zu ermöglichen. Wenn ein geruchsneutrales Gas ausströmt, wäre es ohne zusätzliche Sensoren oder Messgeräte für Menschen nicht bemerkbar. Durch das Hinzufügen eines starken, unverwechselbaren Geruchs kann jedoch jeder eine Gasleckage erkennen.
Der am häufigsten verwendete Duftstoff für die Odorierung von Gasen ist THT (Tetrahydrothiophen) oder Mercaptane. Diese Substanzen haben einen starken, schwefelähnlichen Geruch, der auch in geringer Konzentration wahrnehmbar ist. Die Konzentration des Duftstoffes wird so eingestellt, dass er bereits wahrnehmbar ist, bevor das Gasgemisch zündfähig wird und somit ein Sicherheitsrisiko darstellt.