Wird eine Lüftungsanlage, die mit der Luftbehandlungsfunktion „Kühlen“ ausgestattet ist, zu jeder Jahreszeit mit dem gleichen Sollwert der Raumtemperatur (Indoor-Air / IDA) betrieben, entstehen unnötige und hohe Energiekosten.
Stattdessen ist es weitaus kosteneffizienter, den Temperatursollwert der Raumluft im Sommer – an besonders warmen Tagen – in Abhängigkeit von der Außentemperatur zu erhöhen. Dies reduziert den Kühlbedarf erheblich. Diese Erhöhung der Sommertemperatur ist auch deswegen ratsam, weil ein zu großes Temperaturgefälle, beispielsweise eine Raumtemperatur von 22 °C bei Außentemperaturen von über 30°C, negative Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden hat. Zur Unterstützung dieser Anpassung gibt es die Funktion der Sommertemperatur-Anhebung, die den Sollwert der Zuluft, Abluft oder Raumtemperatur entsprechend der steigenden Außentemperatur anpasst.
Laut der DIN EN 16798-1:2022-03 wird empfohlen, bei Außentemperaturen von mehr als 16°C eine kontinuierliche Anhebung der Zieltemperatur in Gebäuden vorzunehmen. Beispielsweise sollte bei einer Außentemperatur von 28°C die angenehme Raumtemperatur bei 25°C (±2K) liegen. Bei Außentemperaturen ab 32°C wird dagegen schon eine höhere eine Innentemperatur von 26°C (±2K) angestrebt.
Das Pendant dieser Anhebung ist beispielsweise die Nachtabsenkung einer Heizungsanlage.